TEAM -BERICHTE : FISCHEN IN ALLER WELT Barramundi light Viktor Keller Es ist März und der sternenklare Himmel an diesem frühen Spätsommermorgen im Norden von Queensland, Australien verspricht einen herrlichen Tag. Unser Freund Ian hat meine Partnerin und mich eingeladen, zusammen einen Stausee inmitten von weitgehend unberührtem tropischem Regenwald zu befischen. Mit dem Bau des Dammes vor vielen Jahren stieg der Was- serspiegel und tausende von Bäumen wurden unter Wasser gesetzt. Viele von ihnen stehen noch und bieten den Fischen ideale Einstandsmöglichkeiten. Der See ist vor allem bekannt für seine grossen Sooty Grunter, eine Grunzbarsch Art, die bis zu 5 kg schwer und über 50 cm lang werden kann. Sooty Grunter sind in ihrem Verhalten unserem Egli recht ähnlich und nehmen Kunstköder mit Vehemenz und sind ausseror- dentlich kampfstark. Auch Barramundi kommen im See vor, aufgrund des kühlen Wetters erwarten wir heute allerdings keine grossen Überraschungen. Die Fischerei startet etwas verhalten und die erste Stunde haben wir kaum Bisse. Um 10 Uhr herum, die Sonne wärmt mittlerweile unsere Rücken und ein stahlblauer Himmel wölbt sich über uns, haben die Fische ein Einsehen und unsere Gummiköder und Wobbler werden mit Inbrunst attackiert. Nicht selten haben wir alle drei gleichzeitig einen Fisch am Haken ! Immer mal wieder gönnen wir uns und den Fischen eine Pause, lehnen uns zurück und geniessen die herrliche Umgebung. Ich bin gerade dabei, meinen Wobbler neu auszuwerfen, als Béatrice plötzlich einen Überraschungsschrei ausstösst : Barramundi, Barramundi ! Und kein kleiner ! Sie hat einen schönen Sooty am Gummiköder und der grosse Barramundi ist hinter dem gehakten Fisch her. Ian und ich greifen beiden zum bereitliegenden Barra Gerät, als auch schon die Hölle losbricht ! Der Sooty Grunter kommt frei und der Barramun- di nutzt die Gelegenheit und inhaliert den kleinen roten Gummifisch. Mit ihrer leichten 1-3 kg Rute und 3.5 kg Haupt- schnur ist Béatrice denkbar schlecht für den nun folgenden Schlagabtausch gerüstet. Als sich dann auch noch die Schnur an einem Stück Treibholz verfängt, erwarten wir alle das Schlimmste. Wie durch ein Wunder kommt die Schnur aber wieder frei und nach vielen bangen Minuten mit zum Zerreissen gespannter Schnur und Nerven gelingt es endlich, den Fisch ans Boot zu manövrieren und zu feumern. Was für ein Fang an leichtestem Gerät ! Und mit 104 cm und 18 kg Béatrice's bisher grösster Barra. Lachsfischen im Süden Manuel Bünzli Eine Pilgerfahrt an den Ponoi, eine Woche an der Gaula, mit der Trocken-fliege am Miramichi... Gerne schweift man in Ge- danken in die Ferne, oder reist dorthin wenn die Kasse stimmt. Denn eines haben die genannten Lachsflüsse gemeinsam : Es ist nicht gerade günstig dort zu fischen. Was aber wenn man als Fliegenfischer innert nützlicher Frist und einem kleinen Budget Lachs Fischen möchte ? Ich bin vor über zehn Jahren per Zufall auf das in den Französischen Pyrenäen gelegene Flusssystem des Gave d’Oloron gestossen, einem recht wilden und naturbelassenen Fluss und mehreren Zuflüssen, der in Bayonne in den Atlantik mündet. Und der Fluss ist ( einmal abgesehen von einigen Flüssen in Asturien ) einer der südlichst gelegenen Lachsflüsse überhaupt. Kostenpunkt : 100 Euro ( für die Jahreskarte des ganzen Départements, wohlgemerkt ). Leider ist es recht schwierig, den richtigen Zeitpunkt für eine Reise dorthin zu finden. Der Fluss schwillt während der Schneeschmelze im Frühjahr merklich an, zudem können die meist heftigen Gewitter die Fischerei für mehrere Tage verun- möglichen. Doch wenn die Verhältnisse stimmen ( Meist Ende Mai/bis Mitte Juni ) kann man auch kurzfristig eine wunder- schöne Fischerei geniessen, und alle paar Jahre auch einen Lachs fangen ( Das Bild stammt von 2007 ), 2014 habe ich wohl einen Lachs gehakt, doch dieser hat sich wieder verabschie- det, so wie es auch an allen anderen Lachsflüssen vorkommen kann. Aber ich werde wieder in die Pyrenäen reisen, und zwar noch dieses Jahr.Lappland Robert Grimm Das Knattern des Helikopters wurde leiser. Um uns unberührte Wildnis, einige Meter entfernt ein Fluss, wir daneben mit einem Haufen Gepäck und den Riverraft-Booten. Erneut reisten wir in die Tundra von Schwedisch-Lappland und liessen uns von der Strömung den Fluss hinunter tragen. Den atlantischen Lachs konnten wir noch nicht verführen, hingegen fin- gen wir unzählige, kämpferische Äschen und wunder- schöne Forellen. Das Campen, das Outdoor-Erlebnis, das Fliegenfischen in völliger Abgeschiedenheit, die unberührte Wildnis – ein Abenteuer, das wir auch in diesem Jahr wiederholen werden. Greifensee-Saison 2014 Thomas Bucher Ich habe mich in der Saison 2014 vor allem auf das Streamer- fischen auf Egli und Hecht konzentriert. Der Erfolg war über- schaubar, aber zur richtigen Zeit am richtigen Ort konnte man eine Hammerfischerei erleben. Meine vielen Würfe wurden dann auch mit ein paar schönen Egli und einem stattlichen Hecht belohnt. Und glaubt mir, wenn es beim Einstrippen endlich einen Widerstand gibt und die Schnur durch die Hand gezogen wird, dann vergisst man die erfolglosen Stunden ! Für die Felchenfischerei gab es schon immer bessere Alterna- tiven als den Greifensee, aber dieses Jahr war scheinbar noch schwieriger als sonst. Dafür haben die Karpfenfischer ordent- lich zugelangt. Es wurden riesige Brocken gefangen. Auch die Welsfänge haben erneut zugenommen und die Tendenz ist weiter steigend. Wenn Ihr diese Zeitung lest, hat die neue Saison bereits wie- der angefangen. Und wer weiss, vielleicht klappt‘s ja dieses Jahr wieder einmal mit einer schönen Seeforelle… Alles in allem kann man sagen, der Greifensee hat für jeden etwas zu bieten. Es ist nicht immer einfach, aber die Chancen auf einen schönen Fisch stehen jederzeit gut. La Digue, Seychellen Das kleine Paradies Marc Buser Glasklares Wasser, 31 Grad, ein leichter Wind, eine wunderschöne Sze- nerie, ein sauber ausge- führter 20 m Wurf, dann zweimal leicht strippen und BÄÄM, ein Biss wie ein Blitzeinschlag. Der ganze Körper steht unter Strom, denn der Bluefin Trevally zieht innert Sekunden gut 50 m Backing plus Fliegenschnur ab. Der Kampf beginnt. La Digue, eine Insel der Inneren Seychellen ist ein Traum für alle, die ein Fischerei- abenteuer brauchen, denn einfach ist es nicht, einen Fisch ans andere Ende der Schnur zu bringen. Doch der Takamaka ( der lokale Rum ) auf Eis am Abend entschädigt dann auch die verlorenen Fische. Aber je- der gefangene Fisch bringt einen zum Strahlen so wie mich auf dem Foto. Denn Fische an einem solchen Ort zu fangen kann einen nicht unglücklich machen ;) und auch nach dreimal La Digue wird es nicht das letzte Mal gewesen sein. PN 189/2015 ONLINE-SHOP WWW.HEBEISEN.CH 15