KOLUMNE HRH The Cast 1916 – 2016 H.R. Hebeisen Die rein physikalische Basis wie man eine Fliegenschnur mit klassischem Fliegen- gerät optimal führt, damit die Fliege dort landet, wo man es will, hätte sich in keiner, auch nur ge- ringsten Weise verändert, wenn…Warum hätte, warum wenn…? Aus dem ganz einfachen Grund, weil sich in diesen 100 Jahren nicht die Physik, sondern allein die Fliegengeräte massiv verändert haben ! Am wenigsten ist die Rolle daran schuld, welche damals allein mehr wog, die aber so oder so keinen Anteil an der optimalen Wurftechnik hatte und hat. Wenig bis einigen Grund liefert die Fliegenschnur. Weniger, weil sie damals noch aus geflochtener Seide war, sondern vor allem wegen der oft noch üblichen Levelform, also von vorne bis hinten den gleichen Durchmesser auf- wies. Hauptursache ist die enorme Veränderung der Fliegenruten. Damals, noch aus irgendeinem Holz, Bambus, Esche oder Greenhart gebaut und in der Regel um die drei Meter Länge mes- send. « Schwer wie Blei » ; doch das meine ich, ist weniger massgeblich als die Aktion ; Stichwort : Kuhschwanz. L a n g s a m – entsprechend muss- te der Wurf-Rhythmus angepasst werden. Das Elastizitätsmodul * dieser Gerten war dermassen gering,dassmanindiesemBezugkaumvonEigen- dynamik reden konnte. Moderne Fliegenruten sind massiv kürzer ( sieht man vom durchschnitt- lichen amerikanischen Angebot und dem neuen Trend Switchruten einmal ab ) und sie sind vor- nehmlich aus Kohlefaser. Die Aktionen können sogar schnell bis ultraschnell sein – halt wie ich sie und der versierte Werfer liebt. Ich hatte schon Blanks in den Händen, die keine 30 Gramm wogen und die # 5 warfen. Werden die älteren und die modernen Fliegenruten in gleicher Art und Weise geworfen, so biegen sich die modernen Fliegenruten weniger, weil die Rohlinge ( Blanks ) ein enorm hohes Elastizitätsmodul aufweisen. Der Arbeitswinkel der Rutenspitze kann darum massiv verkürzt werden. Aufgepasst, ich sagte Arbeitswinkel, was nicht identisch ist mit dem Arbeitsweg der Rutenhand. Es ist zudem völlig egal, in welchem vertikalen oder horizontalen Weg ich das Gerät führe. Die optimale Wurf- technik 2016 ist eine andere wie 1916 – die Gründe sind bekannt und genannt. Was sich aber vor allem verändert hat, sind die Arten der Un- tersuchungen in Bezug auf eine optimale Wurf- technik. Aufsätze, wie « Die Beschleunigung der Fliegenschnur » in meinem neuesten Compen- dium oder eine grosse Abhandlung meines Meisterschülers Tobias Hinzmann « Experimen- telle Untersuchungen zur Biegung der Fliegen- rute » sind für den Einsteiger kaum bis nicht verständlich. Aber nicht wertlos, denn es sind wichtige Mosaiksteine für das Gesamtbild der heutigen Wurftechnik, nach welcher ein In- struktor einer modernen Fliegenfischerschule lehren sollte. Mit Tobias zusammen habe ich ja den Schulfilm « Perfektes Fliegenwerfen » vor wenigen Jahren gedreht. Es ist der massgeb- liche Film zum Thema. Vor allem während die- sen ganzen Dreharbeiten kamen logisch immer wieder solche Fragen auf, welche wir mit un- seren genannten Arbeiten beantworteten. Wer sich eingehender mit den Voraussetzungen für einen kraftminimierten Fliegenwurf beschäftigen möchte, der kommt nicht umhin sich den Schul- film anzusehen. In diesem Film werden u.a. mit dem Thema « Eigendynamik ( Talerschwingen ) » die Vorzüge der Rutenbiegung, welche Tobias in seinem Aufsatz physikalisch unterlegt hat, anschaulich und verständlich dargelegt. Mass- geblich aber waren auch zum Teil sehr dümm- liche Behauptungen in Foren, die man einfach nicht unbeantwortet lassen konnte. Ich will's da- mit belassen. Will Ihnen lieber in Buchform die wesentlichsten Punkte der neuesten Erkenntnisse erklären und diese auch in Grafiken darstellen. *Auf allereinfachsten Nenner gebracht : Hohlglas hatte ein Elasti- zitätsmodul von 7, die ersten niedermodulierten Kohlefaserblanks hatte eines von 19 und die höchstmodulierten Blanks weisen einen Faktor von 45 auf. Eine Greenhart-Fliegenrute hatte wohl einen Faktor von vielleicht 3. Wenn Sie alles zum Thema Elastizitäts- modul wissen wollen, dann finden Sie eine ausführliche Abhand- lung auf unserer Homepage www.hebeisen.ch mit dem Suchbegriff « Experimentelle ». DVD 7 « Perfektes Fliegenwerfen » In der neuesten DVD der Hebeisen Fliegenfischerschule mit 60 Minuten Spieldauer sind alle wesentlichen Punkte der modernsten Fliegenwurftechnik leichtfasslich enthalten, also auch für den Einsteiger ein Muss-DVD. Besonders Beachtung findet die „Eigendynamik“, die Basis für ein kraftminimiertes Fliegenwerfen mit optimalem Resultat. Auch das Thema Zweihand-Werfen, sowie wichtige Trickwürfe sind ein Thema. CHF 49.– Perfektes Fliegenwerfen Das Buch mit 128 Seiten zum Buch erklärt im Detail die ein- zelnen Sequenzen im Film. Diese sind mit entsprechenden Grafiken versehen. So wird dieser Stoff auf höchstem Niveau auch dem wenig versierten, ja sogar dem Einsteiger verständ- lich. Hier zwei Grafiken von Themen, welche bis heute unver- öffentlicht waren. Die ausführlichen Erklärungen dazu finden Sie im Buch. CHF 39.– Die Eigendynamik Sie ist der zentrale Punkt des kraftminimierten Fliegen- werfens. Die eigentliche Basis für den präzisen und vor allem den weiten Fliegenwurf ! Die Glocke Wer den Sinn dieser Grafik nicht versteht, versteht auch das Prinzip des optimalen Fliegenwurfes nicht. Arbeitsweg & Arbeitswinkel ( Grafik S. 19 unten ) Wer es kann weiss ; Man kann auf langem Weg einen kleinen Arbeitswinkel der Rutenspitze erreichen und umgekehrt. Das Ergebnis ist die « Enge » der Schlaufe ; eine weitere Basis für den perfekten Fliegenwurf. CHF 39.– Perfektes Fliegenwerfen CHF 49.– DVD 7 Perfektes Fliegenwerfen Freundschaftsangebot CHF 49.– Für diesen Betrag erhalten Sie nicht nur den DVD im gleichen Wert, sondern auch noch das Buch und das Com- pendium dazu. Wenn Sie dieses Set gesehen, gelesen und studiert haben, sind Sie als Fliegenfischer einen ganzen Schritt weiter und so steigern sich nicht nur die Wurftechnik und so der Erfolg massiv, sondern vor allem auch die Freude an der Passion. PN 197 /2016 ONLINE-SHOP WWW.HEBEISEN.CH 3