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Petri News 187

Vom Lehren und Lernen H.R. Hebeisen « Allein durch ihre Fragen wird man als Lehrer oft heraus- gefordert. » Kürzlich sagte mir eine Frau um die Fünfzig aus gutem Haus, sie kaufe nun kein Kochbuch mehr, zumal sie schon ein Dutzend besitze. Wer so spricht, denkt auch so und hat somit die Zu- kunft bereits hinter sich. Nur ein Leben, welches man zu einem ständigen Lernprozess gestaltet, ist interessant, sprich lebenswert. Wobei man auch beim Lehren lernen kann, ich will Ihnen das gleich erklären. Einerseits habe ich in meinen bald fünfzig Jah- ren als Fliegenfischer-Lehrer von meinen Schü- lern einiges, ja wichtiges gelernt. Allein durch ihre Fragen wird man als Lehrer oft herausge- fordert und bei der Suche nach einer richtigen Antwort, fallen einem neue Lehr-Ansätze ein. Ja müssen einem einfallen, um dem Schüler mündlich oder praktisch die richtige Antwort zu geben. Auch so bildet sich ein Lehrer weiter und weiter. Wobei ich jetzt nicht monieren will, dass ein alter Lehrer zwangsläufig ein besserer Leh- rer ist. Nur dann, wenn er immer offen für Neues war und eben nicht stehen blieb. Denn nach wie vor gilt der wichtige Leitsatz : « Alles in der Welt verändert sich laufend ». Na- türlich hat sich das mechanische Grundgesetz eines Fliegenwurfes im Laufe der Zeit nicht ver- ändert, hingegen die Lehrmethoden schon. Und wie. Heute redet man von der Eigendynamik der Fliegenrute, von einer Beschleunigung der Flie- genschnur und vielen anderen Details. Und sei es, wegen der Jahrzehnte langen Arbeit meiner Fliegenfischerschule und der besten Schüler, die daraus hervorgingen und heute in aller Welt auch erfolgreiche Lehrer und Fachautoren sind. Obwohl ich seit Jahrzehnten zu Hause täglich koche, gerne koche, mit Leidenschaft koche, zwei Kochbücher geschrieben habe, besuche ich heute noch regelmässig moderne Kochkurse, notabene bei jungen bis sehr jungen Lehrern. Und mein Notizblock ist jeweils immer voll von Dingen, die ich nun neu oder besser weiss. Und der Myhrvold, der fünfbändige mit über zehn Kilo Gewicht und tausenden Seiten über die « Modernist Cuisine » steht logisch in mei- ner Bibliothek. Neben den zweihundert anderen Kochbüchern, in welchen halt noch nichts über Sous Vide, die Molekularküche und andere neue Kochmethoden steht. Und immer, wenn es mir gelingt, aus diesen neuen Lehren ein neues Ge- schmackserlebnis auf unsere Teller zu bringen, freut das eben nicht nur mich, sondern auch die Heidi und gerne auch Freunde mit denen wir gerne unsere Tafel teilen. Eben kam ich aus dem Yukon zurück. Ich war schon mehr als zehnmal dort und habe somit sicher, neben wurftechnischer Erfahrung was das Fliegenfischen betrifft, auch besseres Wis- sen, was die Programmgestaltung betrifft. So- mit ist eigentlich für diejenigen, die mit mir dahin reisen, Erfolg garantiert. Auch dieses Mal waren wieder, nebst älteren, zwei jüngere Fischer dabei, was mich immer besonders freut. Beide standen zum ersten Mal an einem Lachs- wasser, beide fingen an den zwei Lachs-Tagen in Alaska jeder ein Dutzend Silberlachse und zwar keine kleinen. Mit Löffel und mit Fliege. Und mit dem Löffel fing jeder von beiden auch noch eine über ein Meter lange Seeforelle. Und mit der Fliege auch jede Menge guter Äschen, ja sogar noch Hechte. Stellt sich noch die Frage zum Schluss, was denn interessanter ist, zu lehren oder zu lernen. Die Antwort weiss ich ( noch ) nicht, mal sehen, ob ich das noch heraus finde, schliesslich bin ich ja noch am lernen. P.S. Wer in der nächsten Saison mit uns Fischen oder Fliegenfischen lernen will, soll gespannt auf unseren Kurskatalog 2015 warten, der in Kürze erscheint und wer mit mir im nächsten Spätsommer nach Kanada kommen will, soll sich unverbindlich bei Robert Grimm melden oder auf unsere Homepage schauen. KOLUMNE HRH www.hebeisen.ch Webshop, Kurse & Tipps www.fliegenfischen.ch Reisen & Blog PN 187/2014 ONLINE-SHOP WWW.HEBEISEN.CH 3

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