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ExperimentelleUntersuchungen

Experimentelle Untersuchungen zur Biegung der Fliegenrute von Tobias Hinzmann http://www.passion-fliegenfischen.de ______________________________________________________________________________________ Seite 25 von 40 © Copyright Tobias Hinzmann. Alle Rechte vorbehalten. Revision 1.0 -03/2014 Der ermittelte Verlauf der potentiellen Spannkraft ändert sich kontinuierlich (die bisherigen Ergebnisse deuten zusammen mit der Bildabfolge unter C2) klar darauf hin). Die kontinuierliche Änderung der potentiellen Spannkraft ist eine Voraussetzung für die kontinuierliche Zunahme der Geschwindigkeit der Rutenspitze. Dies ist wiederum für eine optimale Übertragung ihrer Geschwindigkeit auf die Fliegenschnur wesentlich. Schenkt der Werfer dem zu wenig Beachtung (und setzt z.B. Druckpunkte - „Handschock“), wird die Rutenspitze „unruhig“ und kann Wellen sowie Tailing Loops19 in die Fliegenschnur eingeben, was über den Weg ihrer Streckung zu einem erheblichen Verlust der übertragenen Energie führt. Die kontinuierliche Änderung der Spannkraft über die Wurfdauer dient ihrem kontrollierten Auf- und Abbau, was der Rutenspitze einen „ruhigen“ Lauf ermöglicht.20 D2) Auf die Spitzen beider Fliegenruten wirkende Kräfte Bei der flexiblen Fliegenrute wirkt neben der potentiellen Spannkraft (Kraft der Lage) auch eine kinetische Kraft (Kraft aus Bewegung). Bei der absolut steifen Fliegenrute wirkt hingegen nur eine kinetische Kraft, weil sie sich nicht durchbiegt und deshalb keine potentielle Spannkraft zwischenspeichern kann. Dass die absolut steife Fliegenrute keine potentielle Spannkraft aufnehmen kann, führt im Vergleich zur flexiblen Fliegenrute zu einer unterschiedlichen Verteilung der Kräfte. 10. Feststellung: Bei der flexiblen Fliegenrute führt die anfängliche Rotationsbewegung zu einer zunehmenden Biegung, wodurch die potentielle Spannkraft ansteigt, ohne dass die Masse der Fliegenschnur eine Beschleunigung erfährt. Bei der absolut steifen Fliegenrute führt jede anfängliche Bewegung unmittelbar zu einer Beschleunigung der Fliegenschnur, wofür schlagartig eine Kraft aufgewendet werden muss. 19 Tailing Loops sind auch unter der Bezeichnung „Birne“ oder „Sauschwanz“ bekannt. 20 Als Vergleich für den kontrollierten Auf- und Abbau der potentiellen Spannkräfte können die Arme eines Bogens herangezogen werden, weil die potentiellen Spannkräfte ähnlich verlaufen bzw. verlaufen sollen (es gibt natürlich auch Unterschiede, z.B. dass die Fliegenrute die potentielle Spannkraft sofort mit Beginn des Stopps abgibt - der Bogenschütze kann dies verzögern; oder dass die Spitze der Fliegenrute zu Beginn der Rückstellung / Entladung im Unterschied zu den gespannten Bogenarmen bereits eine relative Geschwindigkeit besitzt). Der Bogenschütze spannt die Bogenarme möglichst kontinuierlich, damit sie den Pfeil anschließend mit höchster Präzision beschleunigen - auch der Werfer soll die Fliegenrute möglichst kontinuierlich bis zum Stopp spannen, damit die Rutenspitze die Fliegenschnur präzise beschleunigen kann. Der Pfeil soll im Flug wenig schwingen, damit der dadurch verbundene Verlust an Energie gering ist - auch Wellen in der Fliegenschnur sollen deshalb vermieden werden. Das Fliegenwerfen kann und soll natürlich nicht mit dem Bogenschießen gleichgesetzt werden. Es gibt aber bezüglich der Wirkung der potentiellen Spannkräfte und deren kontrollierten Auf- und Abbau genügend Parallelen, welche den Einfluss der Biegung viel besser als andere Vergleiche verdeutlichen können. Gerade dieser Vergleich hat Herrn Dr. Schmitt (siehe Danksagung) nach eigenem Bekunden die Wirkung der potentiellen Spannkräfte beim Fliegenwurf verständlich aufgezeigt.

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