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Compendium No II New

11 Distanz bereits anstrengen, um die Fliegen- schnur sauber zu führen. Sie „verschwenden“ ihre Energie, weil sie es trotz, oder gerade wegen des zu langen Arbeitsweges nicht schaffen, die Fliegenrute effektiv zu laden. Nun aber ist bei den meisten schon Ende in Sachen Distanz. Wer einen sauberen 20-Meter-Wurf oder noch grössere Distan- zen hinlegen will, muss über eine bessere Wurftechnik verfügen. Und vor allem ab dann hat meine Art der Wurftechnik und Hand- haltung der Fliegenrute gegenüber anderen einen Vorteil: denn ich kann unter anderem den Arbeitsweg problemlos verlängern, ohne die Rute verdrehen / verkanten zu müssen. Damit werden diese Distanzen überhaupt erst erreicht und dies im optimalen Fall eben mit dem möglichst geringsten Energieaufwand, weil ich dank längerem Arbeitsweg den Kraft- aufwand reduzieren kann. Hingegen müssen Werfer, die solche Distanzen auf kürzerem Arbeitsweg erreichen wollen, schon bei gerin- gerer Schnurlänge den Doppelzug anwenden und haben nicht ohne Grund den Daumen oben – denn sie brauchen mehr Kraft, um die erforderliche Ladung der Rute mitsamt der Schnurgeschwindigkeit aufzubauen. Kurz: je mehr Fliegenschnur sich ausserhalb der Fliegenrutenspitze befindet und je grös- sere Distanzen ein Werfer erreichen will, je wichtiger wird die Art der Beschleunigung der Rutenspitze während eines jeden Rück- oder Vorwärtswurfes, damit die Fliegenrute effektiv geladen werden kann. Die Analyse meines sogenannten „Wiesenwurfes“ (siehe Grafiken) zeigt deutlich, dass für einen weiten Wurf die Geschwindigkeit der Rutenspitze bis zum Stopp mehr, ja zum Schluss weit, weit mehr als linear zunehmen sollte, ja muss. Der Doppelzug Wir wissen, dass die optimale Ladung der Fliegenrute mit der Rutenhand und der daraus resultierenden, perfekten Beschleu- nigung, einer der beiden Teile ist, einen op- timalen Fliegenwurf auszuführen. Wir wissen auch, dass die Geschwindigkeit der Fliegen- rutenspitze nicht „gleichmässig“ verlaufen darf, sondern bis zum Stopp mehr als linear verlaufen muss. Gerade im letzten Teil ist der Einsatz des Doppelzuges bei weiteren, ja sehr weiten Fliegenwürfen von enormer Wichtig- keit. Ganz einfach darum, weil ich bei perfek- tem Einsatz der Schnurhand, die Rutenladung und gleichzeitig auch die Geschwindigkeit der Fliegenschnur weiter erhöhen kann. Also ganz zum Schluss mit dieser noch den Kick geben kann, dass ein mehr als linearer Verlauf der Geschwindigkeit noch besser möglich ist. Nun gibt es aber tatsächlich Fliegenfischer, die veröffentlichen, dass man mit dem Doppelzug die Fliegenrute grundsätzlich nicht mehr lädt, sondern ihre Ladung sogar reduziert. Soll mir doch bitte einmal einer derjenigen zeigen, wie er ohne Doppelzug 22 oder gar mehr Meter Fliegenschnur mit einer Einhand-Fliegenrute in der Luft führt! Logisch ist der Doppelzug allein dann effi- zient, wenn sich die Schnurhand im Bezug auf die Beschleunigung absolut synchron mit der Arbeit der Rutenhand verhält. Kurz, die beiden (dynamischen) Arten der Beschleu- nigungen müssen, auch zeitlich gesehen, absolut identisch sein. Ein zu früher Endkick mit der Schnurhand kann genauso zu einem Tailing Loop führen, wie ein zu früher Flipp mit der Fliegenrute. Ein perfekt ausgeführter Doppelzug führt nicht nur undiskutabel zu einer grösseren Wurfdistanz, sondern vor allem auch zu einer deutlichen Entlastung der Rutenhand. Längerer Arbeitsweg minimiert den Krafteinsatz Nur über einen längeren, jedoch immer der Schnurlänge angepassten Arbeitsweg, kann ich eine effizientere, längere Ladephase errei- chen. Dies führt dazu, dass ich den optimalen Wurfablauf erreiche, welcher ganz klar einer- seits den Kraftaufwand mindert, weil so die Eigendynamik der Fliegenrute gesteigert wird und sie darum den grösseren Teil des physi- schen (dynamischen) Aufwandes übernimmt. Andererseits wird dadurch, wie ich schon sagte, eine grössere Wurfdistanz erreicht. Meine Eigendynamik steht in einem direkten Zusammenhang mit der Rutenladung. Die Rute beginnt, wenn der letzte Rück- oder Vorwärtswurf perfekt war, sofort an der nun gestreckten Fliegenschnur zu ziehen; so kann jeder noch so kleine Weg der Rutenspitze für die Rutenladung in die Gegenrichtung genutzt werden. Darum kann der Fliegenwerfer die in der Rute gespeicherte Energie besser nützen. Dieser ganze Vorgang lässt sich mit Übung wurftech- nisch so verbessern, dass die Fliegenschnur nicht nur optimal, sondern auch mit geringst möglichem Kraftaufwand transportiert wird. Das ist der zentrale Punkt meiner Wurftech- nik, die meine Fliegenfischer Schule seit Jahrzehnten den Schülern vermittelt. Auf einen Nenner gebracht ist es so, dass die Länge des Arbeitsweges mit der Länge der Fliegenschnur genauso in direktem Zusam- menhang steht wie der Krafteinsatz und die Rutenladung. Je mehr Fliegenschnur sich ausserhalb der Fliegenrutenspitze befindet, desto mehr minimiert ein längerer Arbeitsweg den Krafteinsatz. Rutenladung und Effizienz des Fliegenwurfes Die Ladung der Fliegenrute und die Effi- zienz des Fliegenwurfes stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang. Dies ist die Kernaussage der Eigendynamik, ich kann das nicht genug betonen. Eine optimal geladene Rute übernimmt einen wesentlichen Teil der Arbeit, die sonst der Werfer leisten müsste. Denn auf dem langen Weg der Entladung, bzw. Rückstellung, leistet allein die Fliegen- rute als gespannte Feder einen Beitrag zum Fliegenwurf und der Werfer braucht weniger zu arbeiten! Folgender Gedanke dazu: angenommen unsere Fliegenrute wäre absolut steif und würde sich überhaupt nicht biegen (der viel zitierte „Besenstiel“). Dann würde jede in diese absolut steife Rute eingegebene Bewegung über den Hebelarm, den die Rute erzeugt, unmittelbar in die Geschwindigkeit der Fliegenschur übertragen werden. Jeder 4. Noch mehr laden 5. Umsetzen (Power-Flipp) 6. Stop bei 10 Uhr

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