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Compendium No II New

15 Das Gefühl haben Öfter als früher lese ich in Forum - Schreiben, Leserbriefen, ja sogar in Fachartikeln zum Thema Fliegenwerfen den Ausdruck: „Nach meinem Gefühl . . .“ oder, „jedenfalls habe ich das Gefühl . . .“ Solche Wortlaute vernimmt man auch in Sachdisputen. Egal, wie man die Unwissen- heit darstellt – so ausgedrückt dokumentiert es in jedem Falle nichts anderes als eben Unwissenheit. Man könnte auch schreiben „Ich glaube . . .“ aber auch das heisst dassel- be. Glauben heisst: nicht wissen, denn, wenn man wüsste, müsste man nicht „glauben“. Und nun aber schnell wieder zurück zu den „Gefühlen“, nicht, dass die Leser am Ende noch glauben, ich wollen einen Leitartikel über Religionen schreiben, nein, nein. Vor allem, weil ich auch in dieser Beziehung ein absoluter Freidenker bin – jeder soll auf seine Art glücklich werden. Und vor allem aber die anderen in Frieden lassen. Heisst auch; jeder darf gerne auch nach dem Lesen des Com- pendiums und dieses Memorandums eine andere Meinung haben. Allein, um diese zu veröffentlichen, sollte er eine wissenschaft- lich belegbare Theorie zur Hand haben. Gefühle sind meiner Meinung allein nur dann angebracht, wenn sie Menschen, Tieren, ein- fach Lebewesen entgegengebracht werden. Und da kann man ja nicht genug davon ver- wenden, ja sogar verschwenden, auch wenn es manchmal für die Füchse ist. Wie halt das Leben so spielt. Aber bitte, was haben denn Gefühle in einer Materie verloren, deren Basis die Physik, die Geometrie und die Mathema- tik sind? Nix, gar nix, rein gar nix und nicht einmal im Entferntesten. Ich will gerne ein praktisches Beispiel brin- gen. Stellen Sie sich vor, auf die Frage, was denn 7 x 7 ergeben, antwortet einer: „Ich habe das Gefühl dass es so um die Fünfzig sind“. Damit liegt er zwar recht nahe an der Wahrheit, aber doch daneben. Er beweist jedoch mit seiner gefühlvollen Aussage klar, dass er nicht in der Lage ist, die 7 mit der 7 zu multiplizieren – und vor allem nicht, das richtige Ergebnis 49 zu finden. Oder - haben Sie andererseits im Fach Geometrie schon einmal etwas von einem leicht geraden Bogen oder einer eher krummen Geraden gelesen? Stellen Sie sich vor, einer sagt im entspre- chenden Fachunterricht, dass er das Gefühl hat, dass dieser Bogen eher eine Gerade ist. Stellen Sie sich das doch einmal vor. In der technischen Fliegenwurf-Szene findet man laufend solche Aussagen. Ich habe ja nichts dagegen, wenn man findet dass der Fliegenwerfer X mit all seinen technischen Fehlern auch schön wirft. Und dass er selbst, auch bei Nichtbeachtung der dynamischen und geometrischen Grundsätze schön werfe und auch viele Fische fange. Aber darum geht es ja bei einer Analytik gar nicht, son- dern nur um die effizienteste Variante – die optimale. Die auch die energiesparendste ist. Hören Sie doch einmal genau hin, bei wie vielen „Spitzenwerfern“ die Rute pfeift! Da wird mangelnde Technik einfach mit Kraft kompensiert, und diese, nebenbei gesagt, auch noch im falschen Moment eingesetzt. Einer empfiehlt sogar das Bein der Wurfhand vorzustellen, damit man davon noch mehr einsetzen kann – mit Fliegenrütchen die keine hundert Gramm wiegen - da möchte ich mich am liebsten abwenden und bitterlich weinen. Ich kenne einen, der lief zu Fuss nach Rom und einen anderen, der mit dem Auto dahin fuhr. Beide waren auf ihrer Reise glücklich und kamen in Rom an. Aber das Flugzeug ist diskussionslos schneller – ergo effizien- ter. Wer dahin fährt, oder gar rennt, kommt um einiges müder an – der Effiziente hat sich derweil vor dem opulenten Mittagessen schon die Sixtinische angeschaut und ist bereits wieder unter der Dusche nach dem Mittagsschläfchen um für den Abend frisch zu sein. Beim Fliegenfischen ist das so, dass der bes- sere Techniker einen gewissen Aufwand, sei es nun die Menge der Würfe oder das Werfen grosser Distanzen mit weniger Energie bewäl- tigt. Er kommt also mit weniger Kraftaufwand ans Ziel. Er kann darum lockerer Fliegenfi- schen und er kann bei üblen Windverhält- nissen nicht nur weiter, sondern auch länger weit werfen. Was zwangsläufig den Fangerfolg positiv beeinflusst. Um diesen geht es näm- lich auch; nicht nur um die Wurftechnik! Für meine detaillierten Fachausführungen in meinem Compendium über „Wurfstile“, „Verdrehte Ansichten“ und „Der wahre Ham- mer“ wurde ich auch schon, allerdings sehr freundschaftlich, als „Extremist“ bezeichnet. Betrachte ich als ein Kompliment und nehme es darum locker. Vielmehr aber warte ich bis heute noch auf die allererste fachlich fun- dierte Kritik; auch auf nur eine der grossen Anzahl meiner Ausführungen, die oft ausser- halb des Mainstreams liegen. Ich schliesse daraus, dass alles eben, sachlich gesehen, genau so ist, wie ich es schrieb. Mit glauben oder Gefühl lässt sich die Wahrheit halt nicht entkräften. Im Gegenteil, mit solchen Äusse- rungen beweisen die Autoren, dass sie kein sachlich belegtes Gegenargument kennen. Darf ich zum Schluss noch den französischen Mathematiker Émile Lemoine zitieren: „Eine mathematische Wahrheit ist an sich weder einfach noch kompliziert. Sie ist.“ Zeit Verlauf Verlauf der Geschwindigkeit linear mehralslinear konstant Mit linearem Geschwindigkeitsverlauf erreicht man weniger Höchstgeschwindigkeit vor dem Stop.

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