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Irrwitzige Zuchtpläne
Aus der PETRI NEWS 189-2015

Heidi Hebeisen 

Irrwitzige Zuchtpläne

«Es bleibt zu hoffen, dass das Volk den Protest gewinnt!»

Zwischen Weihnachten und Neujahr sitzen wir immer mit unseren Gartenleuten zusammen am runden Tisch und besprechen, was alles in der vergangenen Zeit gepflanzt wurde, was gut gewachsen ist, was weniger und auch was wir für das kommende Jahr alles planen. Wein und Bier stehen bereit und dazu mache ich Lachsbrötchen, Thonmousse auf Toast und Crevetten an einer Sauce Cocktail - diese macht natürlich der HRH.

Wir diskutieren, trinken Wein; die Iren natürlich Bier, dabei verschwinden ganz schnell die Thonbrötchen, aber nur die, der Rest bleibt stehen. Etwas irritiert frage ich mal in die Runde nach dem Grund, und der kommt ganz schnell von den Iren.

In der Galway Bay sind riesige Zuchtkäfige für eine immense Anzahl Tonnen Zuchtlachs geplant – die grösste Lachszucht Europas soll entstehen, von Galway bis hin zu den Aran Islands. Das ist für die Umwelt und das Meer schlicht eine Katastrophe, von wegen Antibiotika und ganz viel mehr. Natürlich sind die Bevölkerung und vor allem die Fischer dagegen. Aber, wo viel Kohle im Spiel ist, wird die Sache schwierig und ist nicht durchschaubar.

Iren können sehr stur sein, wenn sie sich für etwas einsetzen, was nicht in Ordnung ist. Also haben sie beschlossen nicht mehr von dem Zeug, wie sie es nennen, zu essen. Es bleibt zu hoffen, dass das Volk mit dem Protest gewinnt aber für meine Brötchen war es schon sehr schade, auch für die knackigen Crevetten.

HRH und ich haben daraus ein Nachtessen gemacht - aber protestieren gegen diesen irrwitzigen Plan tun wir auch sehr laut.