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Zum Thema Hegen
Aus der PETRI NEWS 186-2014

 H.R. Hebeisen

Zum Thema Hegen

«Es macht also nicht einmal Sinn, Fische einzusetzen.»

Nicht zum ersten Mal schreibe ich über mein Unverständnis, dass Vogel- und Tierschützer mit den Jägern und Fischern keine Einheit bilden, ja im Gegenteil, sich oft noch arg bekämpfen. Dabei wollen doch alle nur das Gleiche: Die Erhaltung der Kreatur, sei es nun Vogel, Tier, Wild oder Fisch. Manche dieser Arten können ja gar nicht überleben ohne die andere, Stichwort Fischreiher. Dumm aber ist, wenn Fischer alle Fischreiher abschiessen wollen und noch dümmer ist, wenn Vogelschützer alle Fischer verdammen, weil sie allenfalls mal ein Vogelgebiet betreten oder ein paar Fische fangen.

Fischer sind, wie Jäger übrigens auch, genauso Heger wie die Tier- und Vogelschützer und, pardon nun wird es ganz hart, wie früher unsere Italiener, die Frösche sammelten und assen, Froschschützer waren. Sie waren doch die einzigen, die sich um das entsprechende Biotop kümmerten, damit sie im nächsten Jahr wieder Frösche essen konnten. Glauben Sie, dass das auch nur einen einzigen Vogelschützer interessiert hat?

Ein ganz schönes Beispiel, dass Fischer (und viele von ihnen vorwiegend) Heger sind, ist das Flüsslein Jona im Zürcher Oberland. In den PETRI NEWS Nr. 184 auf Seite 18 hat unser Kolumnist Markus Angst seiner grossen Freude Ausdruck gegeben, dass die Jona dank massivem Aufwand einiger Fischer wieder mit im Fluss geschlüpften Forellen dahin fliesst. Nun, und zwar zum fünften Mal innert weniger Jahre, müssen sie einen Totalverlust bekannt geben. Die ersten vier Mal angeblich wegen „technischem Versagen“. Laute Frage von mir, warum wurde dann der Konzessionsnehmer Oliver Rohrer nicht gerichtlich angehalten, die Anlage so zu verbessern, dass das nicht mehr möglich ist?

Erneut hat das Kleinkraftwerk Tiefenhof den gesamten Inhalt aus der Stauhaltung entsorgt, was zur Folge hat, dass nicht nur der ganze Fischbestand, sondern auch die Nährtiere vernichtet sind. Die Pools sind völlig zugeschüttet mit Kies und Sedimenten, die Gewässersohle ist „verbacken“, es macht also nicht einmal mehr Sinn, Fische einzusetzen.

Und wer hat jetzt keinen Aufwand gescheut, dass das KW bis auf weiteres stillgelegt wird? Die Tierschützer? Die Vogelschützer? Nein. Obwohl doch Jungforellen auch Nahrung der Reiher sind. Nein, die Fischer waren es, die nun erreichten, dass eine Geschiebestudie in Auftrag gegeben wird, deren Resultat für einen künftigen Betrieb des KW relevant sein wird.

Das Hebeisen Team bleibt für die Fischer, für ihre treuen Kunden am Ball, wir berichten in dieser Sache wieder. Hoffentlich positiv.

H.R. Hebeisen