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Alle Esser töten
Aus der PETRI NEWS 187-2014

James Fond 008

Alles Esser töten

«Verblödet diese Welt einst eigentlich noch ganz?»

Was halten Sie von einem, der ausschliesslich Fleisch, Geflügel und Fisch isst? Vermutlich gleich viel, wie ich von einem halte, der sich allein von Gemüse, Obst und Beeren ernährt. Das Resultat hingegen bleibt sich gleich: Beide ernähren sich unausgewogen, ergo höchst ungesund.

Nun habe ich aber noch von keinem reinen Fleischesser (gibt’s den überhaupt?) solchen Nonsens gehört wie von der Veganer-Fraktion. Man soll in den Restaurants Unterteilungen bauen, damit sie nicht zusehen müssen, wie andere Leute Fleisch essen; um nur ein Beispiel zu nennen.

Nun folgt das Neueste. Forscher haben herausgefunden (gibt es wirklich nichts Gescheiteres, nach dem zu forschen sich lohnt?), dass Pflanzen hören und fühlen, wenn sie gegessen werden. Na so what. Also, nicht nur Tiere empfinden Schmerz, auch Rüebli & Co. empfinden, wenn man ihnen an den Kragen, sprich ans Gemüse geht.

Die geniale Antwort eines Veganers zu diesem Thema: „Wir töten ja die Pflanzen, bevor wir sie essen“. Verblödet diese Welt dereinst eigentlich noch ganz?

Mit Verlaub, auch ich, als Jäger und Fischer und begeisterter Verzehrer der erbeuteten und erlegten Köstlichkeiten aus Feld, Wald und Wasser, töte Fisch, Vogel und Tier, bevor ich sie verspeise. Bei mir standen noch nie „Springende Bachforelle“, „Hoppelnder Hase“ oder „Fliehendes Reh“ auf der Tafel. Dabei, ich will ganz ehrlich sein, geht es mir in zweiter Linie um die Kreatur als solche, sondern ich mag einfach nicht in eine rohe, lebende Forelle im Ganzen beissen. Auch keinen Hasen im Balg will ich verzehren und mit den Haaren vom Reh binde ich (lasse ich binden) Streamer, um eine weitere Forelle zu fangen. Dann brate ich den ausgelösten Rücken ohne Haare, dafür butterzart und reiche ihn zu einer reduzierten Wildsauce und hausgemachten Spätzle. So schmeckt nämlich, ob Sie es glauben mögen oder nicht, der dekantierte Rote besser, als wenn der Mund voller Wildhaare ist.

„Baden-Baden“ zum Rehrücken, also Obst à discrétion um die Miniportion Fleisch zu dehnen, ist bei mir ganz gestrichen. Ich nehme es, als „geistiges“ Konzentrat anschliessend zum Espresso zu mir.